Die Realität in den Kindergärten, Schulen und Erziehungsanstalten war im 19. Jahrhundert gekennzeichnet durch schlecht bezahlte Lehrer und überfüllte Klassenzimmer. Nicht Selbstbestimmung, sondern Gehorsam des Kindes wurde verlangt. Nicht Erziehung zur Vernunft, sondern zur Unterordnung unter Autoritäten wurden gefordert, um auf spätere gehorsame Pflichterfüllung in der Industriearbeit und beim Militär vorzubereiten.
Im aufstrebenden Beruf des Lehrers wird die „Bestrafung“ zum wichtigsten pädagogischen Mittel. Mit subtilen Formen der Unterwerfung soll auch in Schulen erreicht werden, dass Kinder nicht merken, dass ihnen ihr Wille genommen wird. Strafe als Erfüllung einer „sehr unangenehmen Pflicht“ des Lehrers soll nicht im Affekt, sondern aus einer pädagogischen Verantwortung heraus erfolgen, ohne durch Mitleid oder andere Gefühle beeinträchtigt oder abgemildert zu werden. Kinder sollen Erwachsene nicht hassen, sondern für ihre Erziehungsmaßnahmen lieben lernen. Diese Form der Erniedrigung, von Autoren aus den 1970er Jahren „_______________________________“ benannt, nimmt die Menschenwürde und reicht bis ins 20. Jahrhundert.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts will sich das Bürgertum vom Adel und den unteren Schichten abgrenzen. Höhere Bildung wird als Instrument für bürgerlichen Aufstieg gesehen, von dem Frauen und Arbeiter jedoch ausgeschlossen sind.